Corona - das Ende des Neoliberalismus?

Shownotes

Dr. Stephan Schulmeister erklärt im Interview mit Matthias Hofer, warum er glaubt, dass die Corona-Krise auch eine Chance für die Wirtschaft sein kann, gerade jetzt die Finanzmärkte gebändigt werden und der Sozialstaat gestärkt werden muss.

Kommentare (1)

Norbert H.

Zum Beitrag von Dr. Schulmeister: Er ist für mich ein typischer Ökonom der alten (veralteten) neoliberalen Schule, der zwar mit allen Mitteln versucht, den Kapitalismus zu bändigen, um ihm einen sozialeren Anstrich zu verpassen, doch er ist kein progressiver Ökonom des 21. Jahrhunderts mit neuen Ideen. Er versucht vergeblich, den Neoliberalismus „gesundzubasteln“. So kritisiert er korrekterweise das Kaputtsparen des staatlichen Gesundheitssystems und fordert die Stabilisierung der Finanzmärkte und weiß, dass sich die Kapitalmärkte auf lange Sicht zwangsläufig selbst zerstören, hält aber am Kapitalismus per se fest. Er hat nicht verstanden, dass ein System der inhärenten Gewinnmaximierung unabdingbar zu nicht in den Griff zu bekommender, stetig wachsender Ungleichheit führen muss. Der Grund dafür ist, dass sich all die durch den Neoliberalismus entstehenden LEISTUNGSLOSEN Einkommen der Privilegierten exorbitant schneller vermehren als die Arbeitseinkommen der tatsächlich arbeitenden Bevölkerung, dass erstere Dank ihrer ökonomischen Potenz ein leichtes Spiel haben, jene Regierung in den Sattel zu heben, die sie als Handlanger benutzen können und die ihren Reichtum abzusichern gewillt ist, und dass auf einem in Bezug auf Ressourcen begrenzten Planeten ein ewiges Wirtschaftswachstum zwangsläufig in einen ökologischen Abgrund und in der Folge zu einer sozialen Katastrophe führen muss. Jetzt bereits hinkt die Realwirtschaft immer deutlicher der Finanzwirtschaft hinterher, sodass die Balance zwischen zu erwerbenden Gütern und den Finanzvermögen längst völlig verlorengegangen ist. Daher hat – auf seine Weise – der Kapitalismus ebenso rettungslos versagt wie der Kommunismus, sodass ein vernünftiges System mit einem völlig anderem „Mindset“, also einer völlig anderen Zielrichtung der Denkweise, alternativlos geworden ist. Ideen dazu bieten unter anderem Kate Raworth (Doughnut Economics) und Thomas Piketty (Capital and Ideology).

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